Zum Hauptinhalt

Unsere Angebote

  • Aufnahmegruppe

    Zu Beginn der Therapie im Haus Lenné kommen die Rehabilitand*innen für die ersten drei Wochen in die Aufnahmegruppe. Sie hat das Ziel, den Rehabilitand*innen das therapeutische Programm zu erklären und ihnen somit den Start in die weitere Behandlung zu erleichtern. Die zweimal wöchentlich stattfindenden Gruppen sind als themenzentrierte Therapiegruppen angelegt.

    Montag und Freitag werden die Gruppen von unseren Psychotherapeut*innen geleitet. Die Themen wechseln nach einem fest vorgegebenem Plan, so dass alle Rehabilitand*innen im Laufe ihrer Zugehörigkeit zur Aufnahmegruppe alle Themen behandeln. Die Themen sind:

    • Vorstellung der Hausordnung
    • Vorstellung des therapeutischen Angebotes des Hauses
    • Kriterien für eine Suchtmittelabhängigkeit
    • das Suchtbedingungsmodell nach Feuerlein, die Rückfallkette.

    Die Rehabilitand*innen erstellen dazu in den ersten Wochen eine Diagnose der eigenen Sucht mit ihren Einzeltherapeut*innen. Diese Selbsteinschätzung wird dann in der Aufnahmegruppe diskutiert.
    Den Rehabilitand*innen soll damit die Möglichkeit gegeben werden, das eigene Krankheitsbild realistischer einschätzen zu können. Die Auseinandersetzung mit der Sucht in der Gruppe soll die Eigenmotivation der Rehabilitand*innen stärken. Wichtig für viele von ihnen ist hierbei auch das erlernen von einem „miteinander“ in der Gruppe.

  • Gruppentherapie

    Die Bezugsgruppen sind als Kleingruppen konzipiert. Sie finden zweimal pro Woche statt.

    Der Gruppentherapie in den Bezugsgruppen kommt in unserer psychotherapeutischen Konzeption eine zentrale Rolle zu. Im Mittelpunkt der Gruppe stehen das oft nicht bewusste drogenorientierte Verhalten und Erleben, immer wiederkehrendes spontanes Suchtverlagen und die damit verbundenen abhängigkeitstypischen Verhaltensmuster.

    Die Gruppe dient dazu, alte Verhaltensmuster zu entdecken und neue kompetente Bewältigungsversuche zu trainieren.

  • Einzeltherapie

    Einmal in der Woche findet eine Einzeltherapiesitzung statt.

    Hier geht es um die Aufdeckung und das Durcharbeiten des Stellenwertes der Sucht im Lebenszusammenhang des Betroffenen, um so das „Abschiednehmen“ von süchtigen Lebensmustern zu ermöglichen. Wesentliche Inhalte der Therapie sind:

    • die Aufdeckung von Konsummustern,
    • der Umgang und/oder die Vermeidung von Auslösemustern,
    • die Gestaltung eines abstinenten Umfeldes,
    • das Einüben von Grenzziehungen,
    • die Überprüfung des Selbstbildes,
    • die Erhöhung der Frustrationstoleranz und
    • der Umgang mit Suchtdruck.
  • Rückfallpräventionstraining

    In dem Rückfallpräventionstraining werden Risikosituationen und Faktoren, die mit der Möglichkeit eines zukünftigen Rückfalls in Zusammenhang stehen, individuell erarbeitet.

    Zentrale Themen sind:

    • Vermittlung des Konzeptes: Rückfall als Prozess
      Training von Notfallreaktionen
    • Techniken, die die Drogeneinnahme verhindern sollen, wenn die normalen Bewältigungsversuche versagt haben
    • Erarbeitung von individuellen Risikosituationen
      Ablehnungstraining; Entwicklung aktiver Strategien, die eigene Abstinenzentscheidung deutlich bekannt zu machen
    • Was tun, wenn man einen Rückfall gebaut hat? Schadensbegrenzung
  • Skillsgruppe

    In den Skillsgruppen werden verschiedene Fertigkeiten vermittelt, um mit Verlangen und Anspannung adäquater umgehen zu können.

  • Pathologisches Glücksspiel

    Viele Rehabilitand*innen haben neben ihrer Suchtmittelabhängigkeit auch eine Glückspielsucht entwickelt. Ziele dieser fortlaufenden einmal wöchentlich standfindenden Gruppe ist es, den betroffenen Rehabilitand*innen einen Rahmen zu bieten, wo das pathologische Glückspiel im Mittelpunkt der Gruppentherapie steht. Den Rehabilitand*innen  soll geholfen werden ihr eigenes Spielverhalten kritisch zu hinterfragen und ihr Gefährdungspotential zu erkennen. Weitere wichtige Themen ist der eigene Umgang mit Geld, Geld als Spielgeld, das Erlernen einer monatlichen Geldhaushaltsführung, Umgang mit Spielverlangen und „magisches Denken“ als kognitive Verzerrung im Umgang mit einem Glückspielautomaten.

    Um einem Spielrückfall vorzubeugen ist neben der Vermittlung von Rückfallprophylaxetechniken, die auch bei anderen Suchtmitteln zum Einsatz kommen, besonders die Themen „der Rückfall, den niemand außer der Betroffene selbst bemerkt“ und „besser spielen als Drogen nehmen“ im Fokus der Rückfallprophylaxe

  • Pathologischer Gebrauch des PC / Internet

    Wenn neben der stoffgebundenen Sucht noch ein pathologischer Gebrauch des PC oder Internet vorliegt, bietet diese einmal wöchentlich stattfindende Indikationsgruppe den betroffenen Rehabilitand*innen die Möglichkeit, sich mit seinem Spielverhalten auseinandersetzen. Dabei geht es um die Frage, in wieweit der pathologische Gebrauch von PC / Internet eine Verhaltenssucht ist und zu schauen, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Gebrauch von PC / Internet und der stoffgebundenen Sucht gibt. Oft gibt es auch einen Zusammenhang mit dem eigenen Selbstwert, wo die virtuelle Welt genutzt wird, vor der eigenen Realität zu fliehen.

    Ziel ist, dass die Rehabilitand*innen lernen, zwischen einem süchtigen Gebrauch des PC / Internet und dem PC / Internet als Arbeitsmittel zu differenzieren. Langfristig sollen die Rehabilitand*innen befähigt werden, einen „gesunden“ Gebrauch des PC/Internet zu erlernen.

  • Sexualität und Rausch

    In der Sexualität und Rauschgruppe geht es um den Zusammenhang zwischen einem breiten Spektrum an sexuellen Handlungen und  Drogenkonsum.  An Substanzen sind hierbei v. a. Mephedron, Methamphetamin, GHB/GBL und Ketamin zu nennen.

    Ursprünglich ein Phänomen, welches ausschließlich bei Männern*, die Sex mit Männern* haben (M*SM*), beschrieben wurde, ist „Chemsex“ als Kombination von Sex und Droge mittlerweile in anderen Kontexten ebenfalls dokumentiert. Eine Rolle scheint generell auch die Nutzung bestimmter Dating-Apps für Sex- und Konsum-Dates zu spielen. In der Gruppe geht es um den Aufbau einer zufriedenen Sexualität ohne Drogeneinnahme. Dazu ist eine Reflexion über die eigene Sexualität und Emotionsregulation ein wichtiger Bestandteil der Gruppe.

     

  • Erlebnistherapie

    Der von Kurt Hahn (1986-1974) geprägte Begriff beinhaltet einen handlungsorientierten Ansatz mit erlebnispädagogischen Methoden. Ziel ist es, in Situationen im Outdoor-Bereich wie z.B. beim Wandern, Klettern, Kanufahren sich bestimmten Anforderungen physischer und psychischer Art zu stellen. Dabei soll die Person lernen sich mit diesen Anforderungen auseinanderzusetzen, eigene Bedürfnisse und Fähigkeiten zu erkennen und aber auch eigene Ängste wahrzunehmen und gegebenenfalls auch persönliche Grenzen zu setzen.

    In der Regel wird in der Gruppe etwas erlebt und getan und im Anschluss in der Gruppe reflektiert. Ziel dieser Gruppe ist es, Spaß zu erleben, neue Dinge auszuprobieren und sein Selbstvertrauen zu stärken.

  • Zusammenarbeit mit Angehörigen

    • Angehörigenarbeit:

    Wir arbeiten, sofern Sie es wünschen, eng mit Ihren Angehörigen zusammen.

    Von einer Suchterkrankung sind nicht nur die Abhängigen selbst, sondern auch die Familie, Partner*in und andere Bezugspersonen betroffen. Für die erfolgreiche Durchführung einer Entwöhnungsbehandlung ist der Einbezug von Mitgliedern der Herkunfts- und Kernfamilie für den Genesungsprozess von großer Bedeutung. Im Verlauf der Entstehung einer Abhängigkeitserkrankung haben sich die Mitglieder eines Familiensystems durch Anpassung ihrer Verhaltens- und Beziehungsmuster immer wieder neu aufeinander eingestellt und so versucht, mit der Abhängigkeitserkrankung des betroffenen Familienmitgliedes umzugehen. So werden mit der Zeit nicht-suchtmittelabhängige Familienmitglieder nicht nur Opfer der Suchterkrankung, sondern tragen auch zur Chronifizierung und Aufrechterhaltung der Abhängigkeitserkrankung bei, was als Co-Abhängigkeit bezeichnet wird.

    • Angehörigenseminar:

    Im eintägigen Angehörigenseminar, welches regelmäßig stattfindet, werden den von den eingeladenen Angehörigen Informationen über die Suchterkrankung und über Co-Abhängigkeit vermittelt. Außerdem wird über Hilfsmöglichkeiten und Selbsthilfegruppen informiert, insbesondere das Thema des Rückfalls mit Suchmitteln betreffend.

    • Angehörigengespräche:

    Durch Angehörigengespräche sollen spezielle Themen, die den Rahmen eines Angehörigenseminars sprengen würden, angegangen werden. Dabei sollen Konfliktfelder frühzeitig erkannt und die Angehörigen in den Veränderungsprozess einbezogen werden. Besondere Themen können u.a. sein: der Umgang mit Kindern, die Ablöseproblematik vom Elternhaus sowie Paarprobleme.

    • Paarberatung und Paartherapie:

    Auf Wunsch der Rehabilitand*innen bzw. auf Anraten der Bezugstherapeut*innen können Paargespräche zur Beziehungsklärung und als Hilfestellung zur Lösung von Paarkonflikten angeboten werden. Bei Paaren, deren Partner*innen sich gemeinsam im Haus Lenné in Behandlung befinden, ist die Paartherapie obligatorisch.

  • Sozialarbeit

    Viele Rehabilitand*innen haben gerade zu Beginn der Therapiebehandlung eine sehr schwierige soziale Situation. Ziel der Gruppe soziales Training ist es, Kompetenzen zu vermitteln, wie sie eigene berechtigte Forderungen gegenüber Behörden angemessen durchsetzen können, wie man Anträge stellt und ein eigenes Ordnungssystem für die persönlichen Unterlagen entwickelt.

  • Arbeitstherapie

    Das Haus Lenné bietet folgende Arbeitsbereiche an:   

    • Holzwerkstatt
    • Hauswirtschaft
    • Tierversorgung
    • Fahrradwerkstatt
    • Küche
    • Garten
    • Haustechnik/ Renovierung
    • Rehabilitand*innenbüro

    Ziel der Arbeitstherapie ist es, Sie zu unterstützen, erforderliche Fähigkeiten im Arbeitsleben zu erlangen oder zu reaktivieren, vorhandene Kompetenzen zu entdecken und auszubauen und Defizite zu erkennen und zu überwinden. Außerdem sollen im Laufe der therapeutischen Behandlung das Durchhaltevermögen für berufliche Belastungssituationen und die Kontinuität im Arbeitsverhalten gesteigert werden und die Bedeutung des Zusammenhangs zwischen erfolgreich getaner Arbeit und Selbstwertsteigerung vermittelt werden“.

    Arbeiten mit Hunden

    Der Hund dringt in Welten ein, zu denen kein Mensch mehr die Erlaubnis bekommt, nur anzuklopfen.

    Die Empathie und Wertschätzung, die Tiere den Patienten vorbehaltlos entgegenbringen, wirken heilend auf das verunsicherte Selbst. Tiere haben im Gegensatz zu vielen Menschen den Vorteil, dass sie vorurteilsfrei an Menschen herantreten. Jede Person wird vom Tier so angenommen, wie sie ist, und vor die gleichen Anforderungen gestellt: »Streichel mich! Fütter mich! Spiel mit mir!«

    Zudem haben Tiere für die meisten Personen einen viel höheren Aufforderungs- und Motivationscharakter als andere therapeutisch eingesetzte Mittel.

    Bewerbungstraining:

    „Um den Wiedereinstieg in die Berufstätigkeit zu erleichtern, wird nach ca. zweimonatiger Therapiezeit ein Bewerbungstraining als Indikationsgruppe angeboten. Zu Beginn werden für jeden Patienten seine berufsrelevanten Fähigkeiten sowie eigene berufliche Wünsche und Perspektiven gesammelt und auf ihre Umsetzungsmöglichkeiten überprüft. Die Patienten erstellen im Laufe der Indikationsgruppe ein Bewerbungsanschreiben und eine Bewerbungsmappe.

    Außerdem werden Informationen zu aktuellen Arbeitsprojekten, möglichen Stellen- und Kursangeboten der verschiedenen Träger der beruflichen Wiedereingliederung und der Jobcenter sowie zur Recherche von Stellenangeboten vermittelt.

    In Rollenspielen werden Bewerbungssituationen geprobt mit dem Ziel, die Patienten zu befähigen, sich realistisch einzuschätzen und entsprechend vorbereiteter und selbstbewusster in einer realen Bewerbungssituation zu bestehen.“

  • Medizin

    Gesundheitstraining

    Neben Vorträgen gehören dazu Gruppengespräche und praktische Übungen unter ärztlicher Anleitung. Das Angebot versucht, das Problembewusstsein bezüglich der körperlichen Befindlichkeit zu steigern und soll Anregungen geben, sich mit der eigenen Gesundheit auseinanderzusetzen.

    Entspannungstraining

    Als therapeutisches Gegengewicht zu stimmungsmodulierenden Wirkung von Suchtmitteln sowie als direkte Rückfallprophylaxe, legen wir großen Wert auf das Erlernen eines Entspannungsverfahrens während der stationären Therapiephase. Folgende Verfahren werden von uns angeboten:

    Autogenes Training nach Schultz: es reduziert die Stressfolgen des Konsums und des Lebens im Suchtmittelmilieu und vermittelt – oftmals zum ersten Mal – ein Gefühl für den eigenen Organismus mit seinen Möglichkeiten und Grenzen. Außerdem kann es dazu beitragen, sich der eigenen Ressourcen bewusst zu werden, sich Entspannung und Ruhe zu verschaffen, ohne psychotrope Substanzen einzunehmen.

    Progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen: für Rehabilitand*innen, denen es schwerfällt, sich auf den ruhigen, meditativen Rahmen des Autogenen Trainings einzulassen, bieten wir die eher aktive Methode an.

    Urin- und Atemluftkontrollen

    Alle Patienten geben während der stationären Phase zweimal und während der ambulanten Weiterbehandlung einmal pro Woche unter Sicht eine Urinprobe ab. Die Untersuchung erfolgt auf 5 Parameter: Opiate, Kokain, Amphetamine, Cannabis, Benzodiazepine. Neben einer klinisch verlässlichen Behandlungskontrolle bietet die Urinuntersuchung vor allem einen hohen Schutz für die Patienten in rückfallkritischen Situationen. Ebenso finden regelmäßige Atemluftkontrollen über ein Alkoholtestgerät statt.

    Raucherentwöhnung

    Neuere Erkenntnisse der Neurobiologie gehen davon aus, dass der Konsum von Nikotin die selben Hirnareale aktiviert, wie dies auch andere Drogen tun und daher immer wieder ein Grund für das Auslösen von Drogenverlangen sein kann.

    Für Rehabilitand*innen, die mit dem Rauchen aufhören wollen, bieten wir nach einem Vier-Punkte-Programm eine Raucherentwöhnungsgruppe an:

    1. Schritt: Argumente sammeln
    2. Schritt: Vorbereitung auf den Tag x mit der Punkt-Schluss-Methode
    3. Schritt: Nikotinersatz
    4. Schritt: Umgang mit Risikosituationen und Rückfällen
  • Sport

    Sporttherapie hat eine große Bedeutung in der Vermittlung von Körperwahrnehmung und dem Zugang zu eigenen, lange ungenutzten Kräften. Sie ist aber auch von erheblicher Bedeutung für den Abbau von Stress, der u.a. bei psychotherapeutischem Arbeiten entsteht. Sie gleicht aus, stabilisiert und schafft oft ein Ventil für sonst kaum konfliktarm zu lösenden Aggressionen.

    Eine regelmäßige sportliche Betätigung gehört zu den Pflichtveranstaltungen der Therapie. Hierbei wird auch ein exzessives Umgehen mit Sport thematisiert und abgemildert. Ziel ist das Erlernen eines gesundheitsfördernden Umgangs mit der Bewegung.

  • Selbsthilfegruppen

    Mit dem Ende der Therapie ist der Prozess der Krankheitsbewältigung und des Nachreifungsprozesses nicht beendet. Oft empfinden Patienten eine große Verunsicherung, wenn jetzt Einzel- und Gruppentherapie wegfallen und sie vermehrt auf sich allein gestellt sind. Ziel dieser Phase ist es, das bisher erreichte zu stabilisieren und die Eingliederung in die sozialen und beruflichen Bezüge weiter zu fördern.

    Die Selbsthilfegruppe (Narcotic Anonymous, Anonyme Alkoholiker, Kreuzbund, Guttempler, Blaues Kreuz oder Selbsthilfegruppen von Haus Lenné) wird in der Nachsorgephase zu einer der wichtigsten Säulen für die Sicherung einer langfristigen Abstinenz. Durch die Selbsthilfegruppe bekommt der Einzelne Anregungen und Hilfe für eine neue Lebensperspektive, neue Kontakte und Beziehungen und auch die Möglichkeit, selbst helfend aktiv zu werden. Da die Informationen durch ebenfalls Betroffene vermittelt werden, können sie leichter akzeptiert werden.